Die Doppelschnepfe Gallinago media:
Brutvogel in Skandinavien und Polen ostwärts bis nach Sibirien
Seltener Gast auf dem Durchzug in mitteleuropäischen Feuchtgebieten

Kontaktgruppe Doppelschnepfe (DS)
(überregionales Netzwerk Doppelschnepfe)

Diese Vorgeschichte führte zur Idee und Gründung der Kontaktgruppe:

In der Wümmeniederung im Nordosten Bremens waren im Frühjahr 2022 bis zu fünf balzende Doppelschnepfen zu beobachten – Vergleichbares hatte es hier über Jahrzehnte nicht gegeben. In den zwei Folgejahren waren Ornithologen entsprechend aufmerksam und konnten eine Regelmäßigkeit feststellen. Natürlich gab es Bemühungen, sich auch über andere geeignete Gebiete zu erkundigen. Das führte zu drei Erkenntnissen: erstens kommt es durchaus hier oder da mal vor, dass auf dem Zug rastende Doppelschnepfen auch balzend beobachtet werden, zweitens verbergen sich genauere Informationen darüber sehr oft hinter „geschützten Meldungen“ auf ornitho.de – und drittens sind sich die meisten Beteiligten einig in dem Punkt, dass ein verstärkter Austausch sinnvoll wäre.

Es sind die besonderen Herausforderungen, die Feststellungen balzender Doppelschnepfen so selten machen: im geeigneten Zeitfenster von Ende April bis Mitte Mai muss man sich abends in der Dämmerung in Moore und Feuchtgebiete begeben, die man normalerweise am frühen Morgen oder tagsüber aufsucht. Im geeigneten Gebiet muss man alle hundert Meter stehen bleiben und die Ohren spitzen – wenn man Glück hat erwischt man die 20 Minuten, in denen ein paar Balzstrophen zu hören sind (Sichtbeobachtungen nur ausnahmsweise!). Die Umstände in Bremen im Jahr 2023 waren in dieser Hinsicht extrem: gerade mal an drei Abenden konnte ein Männchen auf eine Distanz gehört werden, die die volle Konzentration erforderte – an einem der Abende gerade mal für 10 Minuten. ABER: diese Beobachtungen haben stattgefunden! Und es könnten vermutlich an viel mehr Orten balzende Doppelschnepfen festgestellt werden, wenn nur gezielt nach ihnen gesucht werden würde. Auch hierüber sind sich viele Experten einig: bei doppelter Kontrolltätigkeit würde sich wahrscheinlich auch das Ergebnis verdoppeln.

Seltene Beobachtungen – geringes Wissen! Jede lokale Beobachtergruppe sammelt da „bei Null beginnend“ erste Erfahrungen und schreibt dazu sozusagen ihr „eigenes Buch“. Würde man diese kostbaren Erfahrungen auch überregional austauschen, dann könnte das zu diesen Ergebnissen führen:

- man könnte zu einem bundesweiten Gesamtbild kommen, wie es in Sachen Doppelschnepfe eigentlich aussieht;
- man könnte sich gegenseitig hilfreiche Hinweise geben, die die Vorgehensweise verbessern und die Motivation und Erfolgsquote erhöhen;
- man könnte „bemerkenswerte“ Beobachtungen kommunizieren, die bei anderen die Aufmerksamkeit schärfen um ähnliches Verhalten zu bemerken;
- man könnte (und würde sicher!) andere allein schon dadurch inspirieren und motivieren, dass man tagesaktuell von der „ersten Doppelschnepfe dieses Jahres“ berichtet.

Dies alles zusammen führte zu der Idee einer überregionalen Vernetzung. Für April 2025 ist ein Artikel im "Falken" in Planung. Bis dahin sollte im Idealfall der erste "Kern" der „Kontaktgruppe Doppelschnepfe“ etabliert sein. Dabei stehen die Gebiete Wümmeniederung (bei Bremen), Dümmerniederung, Steinhuder Meer und der Nationalpark Unteres Odertal besonders im Fokus, denn hier hat es in den letzten Jahren Balzbeobachtungen gegeben (sicher auch noch weitere Gebiete, wird noch ergänzt...).

Hier eine kurze Definition der „Kontaktgruppe DS“

Die DS-Kontaktgruppe soll den überregionalen Informations- und Erfahrungsaustausch bezüglich Doppelschnepfe unterstützen. Die in den lokalen „Kommunikations-Inseln“ gesammelten Erfahrungen und Kenntnisse sollen über diese Kontaktgruppe auch zu den jeweils anderen lokalen Hotspots gelangen. Dies soll helfen, die Beobachtungsaktivitäten jeweils vor Ort zu optimieren. Im günstigsten Fall erreichen wir so eine steigende Zahl an DS-Feststellungen bzw. vollständigere Erfassung von Balzaktivitäten – woraus sich wiederum eine breitere Motivationsbasis zu weiteren Nachforschungen ergeben würde.

Die DS-Kontaktgruppe dient ausdrücklich NICHT dem Zweck, geschützte Kenntnisse über gute Beobachtungsgebiete an andere weiterzugeben, auch nicht innerhalb dieser Gruppe. Zunächst wird der Austausch über einen Mailverteiler erfolgen, bei sich ergebendem Bedarf zusätzlich über eine Whatsapp-Gruppe.

Schutz der Gebiete

Die Schutzwürdigkeit der sensiblen Gebiete, in denen wiederholte Rast stattfindet (oder sogar Balz), steht an erster Stelle. Näheres dazu bei Anmeldung.

Anmeldung und weitere Details:
Mail an info_at_doppelschnepfe.de

 

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